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Die Geschichte des Internationalen Straßenfestes Sindelfingen

Die Geschichte des Internationalen Straßenfestes Sindelfingen An einem kalten September-Samstag im Jahr 1977 fand das erste Internationale Straßenfest Sindelfingen statt. Friedrich Fausten, Ausländerbeauftragter der Stadt Sindelfingen, war der "Vater" dieses Festes. Er kannte die Integrations-Probleme unserer ausländischen Mitbürger und wollte die Kulturen, Sitten und Gebräuche den Einheimischen näher bringen. Das gemeinsame Feiern sollte zum besseren Verständnis zwischen Deutschen und Ausländern beitragen, Vorurteile sollten abgebaut werden und das gegenseitige Verständnis sollte gestärkt werden.

In den ersten Jahren gab es nur ein Podium in der Unteren Vorstadt, aber das Internationale Straßenfest entwickelte sich zu einem Festival der Nationen mit Internationalem Flair. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltungen stand immer das Ziel Menschen unterschiedlicher Nationen zusammenzuführen und sich beim gemeinsamen Feiern besser kennen zu lernen. Das Fest entwickelte sich mehr und mehr zu einer Drehscheibe mit den Partnerstädten Sindelfingens und den Heimatregionen der ausländischen Mitbürger. So entstanden neue Freundschaften, die diese offiziellen Kontakte mit Leben erfüllten.

Der Termin des Straßenfestes wurde in den Juni verlegt und bald gab es auch eine Spielstraße für die kleinen Besucher, damals gestaltet durch die Kindergärten in Sindelfingen. In den 80er Jahren begingen dann die Behindertenverbände in Zusammenarbeit mit der Stadt Sindelfingen sonntags den Tag der Begegnung auf dem Marktplatz. Diese zwei Veranstaltungen verschmolzen zu einem 2-tägigen Straßenfest, bei dem die Behindertenverbände integriert waren.

Ein offizielles Programmheft mit Grußworten, so 1987 von Liselotte Funcke, die damalige Ausländerbeauftrage der Regierung in Bonn, folgte. Im Jahr 1990 erhielt die Stadt Sindelfingen die Auszeichnung "Engagement für eine weltoffene Gemeinde" vom Projekt "Eine Welt für alle" verliehen. In der Jury waren unter anderem Frau Liselotte Funcke, Dr. Georg Hüssler, Präsident des Deutsche Caritas Verbandes, Kamal Kassem, Vorsitzender des Ausländerbeirates der Stadt Rheine, Walter Koisser und Dr. Spyros Marinos.

Als im Jahr 1991 in Jugoslawien der Krieg ausbrach, feierten auf dem Straßenfest in Sindelfingen, Kroaten und Serben friedlich miteinander. Um den teilnehmenden Gruppierungen aus diesen Ländern Verbundenheit zu zeigen, fand 1991 des ersten Males ein Friedensgebet vor der Eröffnung statt. Viele weitere folgten.

Eine Finanzkrise der Stadt Sindelfingen im Jahr 1992 brachte das Straßenfest ins Wanken. Aber die teilnehmenden Vereine und Gruppierungen wollten dieses Fest weiterhin begehen. So wurde im Januar 1993 der Verein Internationales Straßenfest Sindelfingen e. V. gegründet, wie wir ihn heute kennen. Bei der Vereinsgründung wurden die gleichen Ziele gesetzt wie beim ersten Internationalen Straßenfest im Jahr 1977, gemäß dem Motto "Gemeinsam erleben".

Gleich im ersten Jahr wurde Frau Prof. Dr. Rita Süßmuth, damalige Präsidentin des Deutschen Bundestages, Schirmherrin des Festes. Es folgten unter anderem Erwin Teufel, Ministerpräsident Baden-Württembergs, der Torgauer Bürgermeister Wolfgang Gerstenberg, Brigitte Baumeister MdB, Dr. Hans-Joachim Schöpf, Werkleiter der Daimler-Benz AG Sindelfingen und Alcide Molteni, Bürgermeister der Partnerstadt Sondrio/Italien.

Zum 20-jährigen Jubiläum des Straßenfestes wurde auch der Freitag in das Festgeschehen einbezogen und beibehalten. Trotz vieler Krisen ließen sich die Organisatoren des Straßenfestes nicht unterkriegen und sind stolz darauf in diesem Jahr das 42. Internationale Straßenfest, gemäß unserem Motto "Gemeinsam erleben", gefeiert zu haben.

Doris Tevnan